Der Look of the Month für März kommt aus Dänemark und verkörpert meinen geliebten „Scandi“-Style perfekt. Bei Blanche Copenhagen trifft Klarheit auf Raffinesse auf Nachhaltigkeit. Die Macherinnen von Blanche, Mette Fredin und Melissa Bech, sorgten im vergangenen Jahr mit neuartigen Denim-Teilen für Aufsehen. Die sie zu einem eleganten und coolen Look für jede Gelegenheit zusammenbastelten. Oft arbeiten sie dabei mit GOTS-zertifizierter Baumwolle oder Stoffresten früherer Saisons. Hinzu kommt der Anspruch von Zeitlosigkeit. Alles soll dem Modewandel standhalten. Und dennoch absolut zeitgemäß sein. Für mich geht das zusammen. Wegwerfmode ist out. Modische Lebensbegleiter oder zumindest Lebensabschnittsbegleiter sind in. Dass „Blanche“ zudem im Französischen die weibliche Form des Wortes „Weiß“ ist, passt dazu. Weiß sieht so anziehend aus und lässt doch Platz für vieles. Eine schöne, leere Leinwand, die die Trägerin von „Blanche“ mit ihrer Persönlichkeit füllen kann.
„Grün ist die Hoffnung“ flötet die Vogue in ihrer aktuellen Ausgabe und widmet sich ausgiebig dem Thema Nachhaltigkeit. Die Hoffnung allerdings, hier wirklich eine „grüne“ Vogue in der Hand zu halten, stirbt ziemlich schnell. Zwar wurde die Plastikfolie, die das Magazin umhüllt, aus Recycling-Material produziert. Und man findet auch paar gute Textbeiträge. Zum Beispiel das Interview mit der idealistischen US-Designerin Gabriela Hearst oder das mit Javier Goyeneche, der mit dem Unternehmen Ecoalf aus Plastikmüll Mode macht. Doch viel Herzblut steckt in dieser in einer Pressemitteilung als „grün“ angepriesenen Vogue nicht.
Der Hosenanzug ist wieder da. Ein, wie ich finde, unerwartetes Revival. Lange waren Suits für Frauen vollkommen out, standen einfach für einen gähnend langweiligen Bürolook. Und jetzt poppen sie allerortens auf und sehen dabei richtig cool aus. Die gerade zu Ende gehenden Pariser Schauen für die nächste Saison bestätigen den Trend. Die Modehäuser trauen sich erneut an den Anzug. Wichtig dabei: ein lässiger Schnitt. Es darf auf keinen Fall bieder wirken oder allzu geschäftsmäßig. Sondern zum Beispiel eher im Boyfriend-Style daherkommen, so, als sei der Anzug ausgeliehen. Sehr gelungen ist auch die Mischung aus Pyjama und Smoking, die die spanische Marke Loewe zeigte. Oder ein super geschnittenes leuchtend rotes Modell von Akris mit weiter Hose und schmalerem Oberteil. Wichtig dabei: in den Schultern sollte ein Anzug immer perfekt sitzen – Oversize hin oder her (Beitragsbild: Closed).
Noch hat die Fastenzeit nicht angefangen – die große Gelegenheit, sich innerlich und auch äußerlich zu entrümpeln. In diesem Jahr geht es erst am 6. März los, da Ostern so spät liegt. Kalender hin oder her – den Februar verbinde ich inzwischen fest mit Aufräumen und Detox-Ritualen. Und so nehme ich mir vor, einmal meine Kosmetiksammlung zu durchforsten. „Sammlung“ trifft es eigentlich ganz gut. Für Beauty-Produkte habe ich eine Schwäche. Früher glich mein Bad beinahe einer Douglas-Filiale. Auch wenn ich inzwischen deutlich weniger kaufe, ist es immer noch zu viel. Meine Abstellflächen sehen noch ganz gut aus, aber unter dem Waschbecken steht ein Korb im Boho-Stil mit Fransentuch. Und darunter lauert das Chaos. Los geht es also. Nach der bewährten Marie-Kondo-Methode arbeite ich mich Kategorie für Kategorie durch. Jedes Stück wird in die Hand genommen und geprüft. Mein Ziel ist, dass ich mich künftig auf das beschränke, was ich absolut nützlich finde.
„Eine Frau muss jederzeit der Lage sein, im Laufen einen Bus zu erreichen.“ Das hat Coco Chanel gesagt, und ich liebe dieses Zitat. Als Chanel während des Ersten Weltkriegs Kleider aus bequemen Jerseystoffen schneiderte, wollte sie Frauen zu mehr Beweglichkeit im Alltag verhelfen. Damit jene auf weibliche Weise „ihren Mann“ stehen konnten. Gerade im Moment sind mit Gabriela Hearst und Victoria Beckham wieder Designerinnen im Aufwind, die uns auf stille Weise ebenso schöne und elegante wie bewegliche Kleider geben. Welche wir verdammt gut gebrauchen können. Albert Kriemler, Mitinhaber und Chefdesigner meiner Lieblingsmarke Akris, macht solcherlei Entwürfe schon seit geraumer Zeit. Der Look auf dem Bild stammt aus seiner aktuellen Kollektion.
Als Gründerin der Modemesse Premium zählt Anita Tillmann zu den Schlüsselfiguren der deutschen Textilbranche. Sie hat Berlin zu einem Dreh- und Angelpunkt der Mode gemacht. Tillmann möchte als Impulsgeberin die Berliner Fashion Week in eine nachhaltige Zukunft führen. Christine Korte, meine kompetente Kollegin von der Nachhaltigkeits-Website „LESSaFAIR“, hat mir ihr gesprochen. Über Nachhaltigkeit in ihrem Alltag und darüber, wie Anita Tillmann umweltfreundliches Handeln ins Design- und Premium-Segment rückt (Bild: ©Boris Kralj):
Die perfekte Yoga-Hose ist fast so ein heiliger Gral wie die perfekte Jeans. Zumindest für Yoga-Enthusiasten wie mich. Jedes Zwicken oder „Wurstrollen“ nehme ich den Herstellern persönlich übel, und so gab es bisher eigentlich nur ein uneingeschränkt großartiges Modell für mich. Von einem sehr bekannten Hersteller, dessen Nachhaltigkeit ich allerdings bezweifle. Nun endlich habe ich eine Alternative entdeckt. „Moonchild“ aus Dänemark macht phantastische Yogakleidung aus umweltfreundlichen Materialien. Die Sachen sind schön weich, passen sich dem Körper wie ein Handschuh an und auch noch sehr so klar und elegant designed, wie ich es liebe (Bilder: Moonchild).
Mit der Nachhaltigkeit ist es ja so eine Sache. Man fängt an, sich mit dem Thema zu beschäftigen. Kauft Bio-Ware und vermeidet Plastik. Und dann dringt man weiter vor und stellt fest, dass alles viel komplexer und schwieriger ist, als man denkt. So ein Erlebnis hatte ich vergangene Woche auf der Fashionsustain-Konferenz während der Berliner Fashion-Week. Da gab es ein hervorragendes Panel zum Thema Wasser. Und zumindest für mich ergaben sich ein paar neue Aspekte für die Frage, ob Baumwolle wirklich nachhaltig ist (Beitragsbild: Shutterstock).
Stefanie Schütte
Stefanie Schütte berichtet seit 20 Jahren über Leute, die Kleider machen, und Kleider, die Leute machen. Als Mode-Korrespondentin der Deutschen Presse-Agentur (dpa) beobachtet sie die Pariser Laufstege und die Designerszene. Zudem schreibt sie für Medien wie das FAZ-Magazin, die Süddeutsche Zeitung und brand eins sowie als Autorin für den C.H.Beck-Verlag. Die gebürtige Hamburgerin hat längere Zeit in Italien und New York verbracht und lebt heute in der Nähe der Hansestadt und den Stockholmer Schären.
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