„The Wearness“ ist mehr als ein schicker Online-Shop. „The Wearness“ könnte man auch als „Net-à-Porter“ der Nachhaltigkeit bezeichnen. Ähnlich fashionable und qualitätsbewusst wie der Online-Gigant, dabei aber klein, fein und in jeder Hinsicht umweltbewusst. Einfach umwerfend! Gegründet haben diese Plattform zwei meiner stilvollsten Modekolleginnen – Julia Zirpel, ehemals Modechefin der Zeitschrift „Myself“, und Jennifer Dixon, viele Jahre lang Editorial Director bei „Stylebop“. Flankiert werden sie von der Schmuckdesignerin Guya Merkle und der ebenfalls sehr geschmackssicheren Karolin Helou, vorher bei „Madame“. Ihre Idee: Bewusstsein zu wecken für die Produktionsbedingungen von Mode, Wertschätzung zu schaffen für Kleidung und dabei den Spaß an schönen Dingen zu behalten. Der Entwurf auf dem Beitragsbild stammt übrigens von dem umweltfreundlichen Label An-An-Londree, das ich erst auf The Wearness entdeckt habe (Bild: An-An-Londree@TheWearness).
In eine neue Saison geht die Conscious Collection von Hennes & Mauritz. Schon die großflächigen Plakate mit den Kampagnenbildern wirken verheißungsvoll. Romantische Blumenkleider in zarten Puder- oder warmen Erdtönen mit Spitzendetails oder Volants – geshootet mit ausdrucksvollen Models wie der Schauspielerin Rosario Dawson oder der Moderatorin Sara Nuru. Das Ganze inszeniert als Nachmittag auf dem Land. Man mag H&M noch so kritisch gegenüberstehen, aber Conscious ist ein wichtiger Beitrag zu einem globalen Umdenken.
Als Gründerin der Modemesse Premium zählt Anita Tillmann zu den Schlüsselfiguren der deutschen Textilbranche. Sie hat Berlin zu einem Dreh- und Angelpunkt der Mode gemacht. Tillmann möchte als Impulsgeberin die Berliner Fashion Week in eine nachhaltige Zukunft führen. Christine Korte, meine kompetente Kollegin von der Nachhaltigkeits-Website „LESSaFAIR“, hat mir ihr gesprochen. Über Nachhaltigkeit in ihrem Alltag und darüber, wie Anita Tillmann umweltfreundliches Handeln ins Design- und Premium-Segment rückt (Bild: ©Boris Kralj):
Blau in Blau – das kann richtig gut aussehen. Wie dieser Look hier von Deerberg. Der Naturmoden-Anbieter ist seit vielen Jahren auf Nachhaltigkeit abonniert. Angefangen hat das Unternehmen in den 1980er-Jahren mit Naturschuhen und selbstgefertigten Lederhosen. Dann kamen irische Wollpullover hinzu und schließlich immer mehr Bekleidung. Die hier abgebildete Bluse Mire stammt aus der Young Collection und ist aus Tencel gefertigt. Diese Faser wird vorwiegend aus Eukalyptusholz gewonnen. Tencel ist Baumwolle in einiger Hinsicht überlegen – man braucht für den Anbau von Eukalyptuspflanzen deutlich weniger Wasser und auch keine Düngung. Mire passt mit ihrem sportlich-romantischen Touch nicht nur zu Jeans, sondern zu jeder schmalen Hose. Perfekt für den nun etwas kühler werdenden Spätsommer (Bild: Deerberg).
Der „Look of the Month“ passt zwar gerade nicht zum heißen August – dafür kommt er direkt von der laufenden Copenhagen Fashion Week. Die wurde gestern von dem dänischen Newcomer-Label Blanche eröffnet. Ausnehmende schöne Laufsteg-Looks und dazu noch zu 100 Prozent nachhaltig gefertigt. Der hier gezeigte Streifen-Pullover in Sorbettönen könnte für mich glatt einer der Favoriten der nächsten Saison werden.
Die Schau von Stella McCartney ist eigentlich immer einer meiner absoluten Favoriten während der Pariser Prêt-à-Porter-Woche. Nicht nur, weil die Entwürfe meistens wirklich wunderschön sind und das Ambiente hinreißend, oder weil hier so superschicke Britinnen die Treppen zur Schau hoch eilen und es köstlichen Café und Saft vorher gibt – sondern vor allem wegen Stellas zeitgemäßem und starkem Frauenbild. In all ihren Kollektionen wird dies deutlich. Sie will Frauen in Bewegung anziehen, die für ihren Alltag zwischen Job oder Mutterdasein, Stadt- oder Landleben, Spaß oder Ernsthaftigkeit perfekte und doch entspannte Entwürfe brauchen. Die sie nicht einengen und dennoch sexy wirken. Stella bringt das alles mit gekonnter Lässigkeit und Klarheit auf den Punkt. Wenn ich an ihre Mode denke, fallen mir als erstes die Begriffe „Dynamik“ und „Selbstverständlichkeit“ ein. Gerade letzteres ist für mich ihr Alleinstellungsmerkmal. Mit großer Selbstverständlichkeit erhob sie auch als eine der ersten Nachhaltigkeit zum Modethema. Und zwar im Top-Fashion-Bereich. Das war 2001, als sie ihre Marke gründete, noch eine Rarität. Stella McCartney kann hier als eine echte Pionierin gelten. Deswegen habe ich sie als erste für meine Posts für Designer Vintage ausgewählt.

Shirt „Ease“ von FunktionSchnitt mit Sea-Cell-Fasern
Manchmal finde auch ich es gar nicht so einfach, bei Kleidung auf Nachhaltigkeit zu achten. Selbst Labels, die auf simple Basic-Teile setzen, scheinen auf faire Arbeitsbedingungen und umweltfreundliche Materialien nachgerade zu pfeifen. Bei Marken mit ökologischem Anspruch hingegen stimmt oft Schnitte und Material nicht. Oder die Preise sind zu hoch. Diese Lücke will FunktionSchnitt aus Köln lösen, ein deutsches Label, das sich auf T-Shirts spezialisiert hat. Die Shirts werden nach Angaben des Herstellers zu fairen Bedingungen in Europa gefertigt. Sie bestehen aus nachhaltigen Materialien wie GOTS-zertifizierter Bio-Baumwolle oder Tencel, einer Faser botanischen Ursprungs, die für FunktionSchnitt in einem umweltfreundlichen, geschlossenen Kreislauf produziert wird. Die Entwürfe werden direkt verkauft im eigenen Laden in Köln oder im Online-Shop. Es gibt also keine Zwischenhändler. Daher sind die Preise – gemessen am hohen Qualitätsanspruch – moderat. Kurzarm-Shirts aus Baumwolle fangen bei 25 Euro an. Ich habe für The Serene Style drei Teile in jeweils verschiedenen Schnitten und Materialien getestet. Hier sind die Ergebnisse:
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