So ein Mist! Die Kälte ist zurück. Wir hatten doch alle eigentlich schon auf den Frühling gehofft, und nun geht es mit erneuten Minustemperaturen wieder in den Winter. Und damit auch in die Winterklamotten. So bunte leichte Looks wie der hier gezeigte von Maison Common bleiben also erstmal noch ein schöner Traum. Die Münchner Marke, die ausschließlich in Deutschland fertigt, setzt in der Frühjahrs-Saison auf einen gekonnten Farben- und Mustermix. Der einfach gute Laune macht. Oder machen könnte, wenn das Wetter mitspielte (Bild: Maison Common).

Fast fliegend: Entwurf in Egon-Schiele-Blau
Was kann weibliche Mode? Dinge hinterfragen? Den Feminismus neu beleben? Debatten anstoßen? All das wird ihr im Moment gerne zugeschrieben. Und dabei wird unterschlagen, dass Kleider vor allem zum Kaufen und Tragen hergestellt werden. Der Rest ist oft schlicht ein Marketing-Coup. Was Mode aber wirklich kann: Frauen ein Gewand geben, in dem sie sich selbstbewusst und stark fühlen, weiblich und souverän. Der Satz „What does a woman want?“ fand sich in den Notizen zu Albert Kriemlers phantastischer Akris-Schau. Ich durfte sie vorgestern in Paris bei den Prêt-à-Porter-Schauen für den nächsten Herbst sehen. Und dachte danach, dass genau hier der Schlüssel zu gelungener Mode liegt. Wir wünschen uns Designer/innen, die danach fragen, was wir wirklich wollen. Die auf Empfang gehen statt ständig unpassende Parolen herauszublasen.
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Wenn meine beste Freundin ein Kleidungsstück als „sehr brauchbar“ bezeichnet, dann gleicht das einem Ritterschlag. Sie selbst ist unfassbar stilsicher. „Brauchbar“, das heißt, auf viele Weise einsetzbar. Gut kombinierbar zum Beispiel, lange haltbar und auf vielfältige Weise einzusetzen. Die handgefertigten Kaschmir-Schals und Stolen von „Friendly Hunting“ finde ich zum Beispiel in diesem Sinne brauchbar. Sie sind zwar leider schwindelerregend teuer, aber leicht und wunderbar weich, passen zu vielen Sachen, und werden einem mit Sicherheit nie überdrüssig. Die Muster und Farbkombinationen wirken schön und besonders. Fair produziert sind sie außerdem. In kleinen Manufakturen in Nepal unter Arbeitsbedingungen, die westlichen Standards entsprechen.
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Wo könnte es gerade besser sein als in der Schweiz? Es hat in den vergangenen Wochen ausreichend geschneit, und die Sonne kommt immer wieder strahlend heraus. Auf fein gespurten Loipen gleitet man wie durch den Zauberwald, und sogar die teils klirrende Kälte hat etwas Magisches. Der Look of Month für Februar hat daher auch einen expliziten Schweiz-Bezug. Dieser elegante Swiss Style stammt von einer hochbegabten Hamburger Modestudentin, Sophie Schaper, die ich über meine Tochter kenne. Und auch Cora Neumüller, die Fotografin, mit der sie für ihre Semesterarbeit zusammen gearbeitet hat, wirkt unfassbar talentiert.
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Was bedeutet eigentlich „nachhaltig“ für das eigene Leben? Und was ist wirklich umweltfreundlich? Vor ein paar Tagen hörte ich einen hervorragenden Vortrag des WWF über den Wald und unser Klima. Die Referentin erklärte, dass rund 13 Prozent der Treibhausgasemissionen aus der Vernichtung von Wäldern stamme. Wälder speichern Kohlenstoff. Bei ihrer Abholzung wird dieser als CO2 freigesetzt. Der Schutz des Waldes muss also demnach ganz oben stehen. Und sie mahnte dringend dazu, ingesamt viel weniger zu konsumieren.
Gestern nun stieß ich – unterwegs in Hamburg Eppendorf – auf den Pop-Up-Showroom einer schönen „nachhaltigen“ Yogalinie. Auf meine Frage, was an der Kollektion denn nachhaltig sei, antwortete mir eine der Gründerinnen, die Stücke seien vegan und allesamt in Europa produziert. Mmhh, dachte ich. Vorher hatte ich ja nun gerade diesem eindringlichen Appell zum Konsum-Verzicht gelauscht. Und nun galt hier Mode als nachhaltig, nur weil sie vegan und in Europa produziert wurde. Ein Grund, hierüber noch einmal nachzudenken (Beitragsbild: © Paul Edmondson/Stocksy).
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Zwei der auf Puppen drapierten Entwürfe von Ulyana Sergeenko
Was für ein Jammer! Ausgerechnet die russische Haute-Couture-Designerin Ulyana Sergeenko fiel bei den Pariser Haute-Couture-Schauen vor ein paar Tagen unfassbar blöd auf. Mit einem wahrscheinlich gedankenlos dahingekritzelten, aber dann doch rassistisch wirkenden Briefchen. Ihre Mode allerdings gehörte zum Besten, was Paris diesmal zu bieten hatte. Ich war trotz allem in ihrem Showroom zu Tee und Windbeuteln. Ihre Entwürfe stellen eigentlich genau das, was Haute Couture sein sollte. Kein „Werbemittel“ wie bei den großen Marken, um irgendwelche Kosmetika und Nebenprodukte in Massen zu verkaufen. Sondern exklusive Entwürfe, die nur für sich sprechen.
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Jeden Tag flattern Mode-Bilder in mein Email-Fach. Erst kamen sie von der Berliner Fashion-Week, jetzt von den Pariser Herrenschauen. Darauf zu sehen: Laufstege mit bunten Kleidern, die „Hier“ zu rufen schauen. Gewollt wirkende Inszenierungen, die einfach nur fotografiert werden wollen. Blasierte Fashion-Editors, die den Modetakt nur zu gern schneller klopfen. Um Aufmerksamkeit heischende Bloggerinnen in seltsam herzlosen Outfits. Oder verkleidet aussehende Filmstars. Ich fühlte mich bald bleischwer und modemüde. Und ziemlich genervt. Wer soll das alles tragen? Warum muss das Kleid immer wieder neu erfunden werden? Wandert das Meiste dann eigentlich nach Gebrauch gleich in den Müll? So kurz scheint die Halbwertzeit eines Kleidungsstückes zu sein. In all das Elend platzte dann aber doch eine erfrischende Mail mit der Berliner Präsentation meiner beiden Freundinnen Johanna Perret und Tutia Schaad.
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Was hütet sie wohl in ihrer Tasche? Auf jeden Fall irgend etwas Schönes, Wichtiges, Einzigartiges, scheint dieses Bild zu sagen. Hoffen wir, dass das gerade begonnene Jahr auch Schönes, Wichtiges und Einzigartiges bringt. Das Kampagnenbild für die neu gestaltete Pannier-Tasche von Marni finde ich perfekt gelungen, in Farbharmonie und Aufbau. Seit über einem Jahr schon hält die wunderbare Marni-Gründerin und Designerin Consuelo Castiglioni die kreativen Fäden des Hauses nicht mehr in der Hand. Der Start des „Neuen“ Francesco Risso wirkte leider etwas holprig. Jetzt scheint er sich gefangen zu haben. Auf jeden Fall haben die Entwürfe wieder etwas von dem Zauber, den Castiglioni zu verbreiten pflegte. Fein abgestimmte Muster und Farben und ein Hauch von Laisser Faire. Wünsche ich mir übrigens für 2018 – etwas weniger Kontrollbedürfnis und mehr Laisser Faire (Bild: Marni).
Stefanie Schütte
Stefanie Schütte ist Journalistin, Yoga-Lehrerin und Buch-Autorin. Über 20 Jahre lang hat sie als Korrespondentin der Deutschen Presse-Agentur (dpa) über die Pariser Laufstege und die Designerszene berichtet. Nach ihrem Teacher-Training bei Patricia Thielemann von Spirit Yoga kehrte sie der sich immer schneller drehenden Modewelt den Rücken, um sich dem Unterrichten und ihrer ehrenamtlichen Arbeit für das Kinderhilfswerk ARCHE zu widmen. Das Schreiben liebt sie immer noch: Für die Frankfurter Allgemeine und ihr Magazin berichtet sie über Kultur und Kunst, hier auf diesem Blog widmet sie sich Themen wie Nachhaltigkeit, Yoga, Reisen und Gesundheit. Und ab und zu auch noch den Kleidern. Die promovierte Romanistin verbringt den größeren Teil des Jahres in der Nähe ihrer Geburtsstadt Hamburg, den kleineren in Venedig und den Stockholmer Schären.
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