Was können wir tun, um etwas zu ändern? Hässliche Zeiten gerade. Allüberall scheinen Wellen der Aggression loszuschlagen und sich nach und nach zu einem wogenden Meer des Hasses zu vereinen. Dass man sich ausgerechnet jetzt auf jemanden wie Mohandas Gandhi besinnt und seine Lehre der Gewaltlosigkeit, das scheint fast umöglich. Da kommt ein kleines, feines Buch gerade zur rechten Zeit. „The Gift“ von Gandhis Enkel Arun umfasst in simpel erzählter Form zehn spirituelle Lehren des Mahatma Gandhi, der „Großen Seele“ – fruchtbar gemacht für das heutige Leben. Hier in Deutschland heißt der Band „Wut ist ein Geschenk“. Übersetzt hat den Text die Schriftstellerin Alissa Walser. Ob auf Englisch oder Deutsch – dieses Buch sollte man lesen (Beitragsbild: Mathilda Napp).
Jetzt läuft wirklich der weihnachtliche „Countdown“ – in vier Tagen ist schon Heiligabend. Gestern war die Hamburger Innenstadt brechend voll, alle im Laufschritt, um noch ein paar „Last-Minute-Geschenke“ zu ergattern. Was eignet sich da besser als ein schönes Buch? Zumal ja dann, in den meist ruhigen Tagen „zwischen den Jahren“, endlich einmal Zeit zum ausgiebigen Lesen ist. Hier kommen ein paar Büchertipps mit meinen Lieblingstiteln dieses Jahres. Wie schon im vergangenen Jahr typgerecht aufgeteilt:
Unter den vielen schlechten Nachrichten der vergangenen Tage gab es dann doch eine so richtig erfreuliche. Nämlich, die, dass der aus Japan stammende Brite Kazuo Ishiguro den Literaturnobelpreis gewonnen hat. Ishiguro zähle ich persönlich zu meinen absoluten Lieblingsautoren. Er erzählt so präzise wie sensibel, ganz ohne Pathos und dennoch ungemein gefühlvoll. Romane wie „Alles, was wir geben mussten“ treffen mitten ins Herz. Die Auszeichnung ist eine hervorragende Gelegenheit, ihn neu oder wiederzuentdecken. Zum Beispiel sein 2015 erschienenes Meisterwerk „Der begrabene Riese“.
Schuhe, das muss ich einfach zugeben, sind eine meiner größten Schwächen. Bei allem Bemühen, nachhaltig und bewusst zu leben fällt es mir schwer, einem besonderen Paar filigraner Sandalen zum Beispiel zu widerstehen. Leider entspreche ich da voll und ganz einem Standard-Frauenklischee. Umso schöner, dass jetzt ein Mann ein lesenswertes Buch über Schuhe geschrieben hat. Und eine Frau dazu die Illustrationen geliefert hat.
Ostern in Heiligendamm, das ist auch bei mäßigem Wetter ein schönes Szenario. Und noch schöner, wenn man ein dazu passendes Buch wie „Wellen“ von Eduard von Keyserling im Gepäck hat. Es spielt nämlich an der Ostsee, allerdings nicht in Heiligendamm, sondern weiter nordöstlich im lettischen Kurland. Ich habe diesen kleinen feinen Roman vor Jahren schon einmal gelesen. Und ich muss sagen, dass auch jetzt beim Wiederlesen nichts von seiner Wirkung verloren gegangen ist. Nichts Abgeschmacktes, nichts Verstaubtes findet sich auf diesen Seiten.
Langsam wird es Zeit, an die Lektüre für die großen Ferien zu denken. Wie schön ist es doch, Bücher dafür in Zimmerecken zu stapeln, sie dann wieder auszusortieren und noch einmal zu stapeln, um später mit drei, vier oder fünf Exemplaren glücklich in die Sommerfrische abzudampfen. Esther Freuds neues Buch „Mein Jahr mit Mr Mac“ kann man eigentlich gleich in die Endauswahl legen. Es ist ein richtiger „Schmöker-Band“ für lange Nachmittage am Meer mit wunderbar gelungenen Personen- und Naturbeschreibungen, packend, poetisch, traurig und fröhlich – und nebenbei lernt man auch noch etwas. Ich zumindest kannte vor der Lektüre die Geschichte des britischen „Art-Nouveau“-Architekten Charles Rennie Mackintosh (1868-1928) nicht wirklich. Er ist der mysteriöse Mr. Mac aus dem Titel. Mackintosh entwarf zum Beispiel die heute noch berühmte Glasgow School of Arts (das Beitragsbild zeigt ein Fenster aus dem Gebäude).
Der britische Schriftsteller Evelyn Waugh (1903-1966) kann eigentlich kein wirklich brillanter Kopf gewesen sein: Stockkonservativ, zynisch und dem Faschismus nicht abgeneigt, weist er alle Qualitäten auf, um seine Bücher sofort in die Ecke zu donnern. „Wiedersehen mit Brideshead“ oder im Original „Brideshead Revisited“, sein berühmtester Roman, verdient jedoch tatsächlich einen „Revisit“.
Die 101 wichtigsten Fragen –
Mode, Fashion, Haute Couture
Taschenbuch – 18. März 2011
von Stefanie Schütte (Autor)
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Warum ist es heute so schwer, sich gut anzuziehen? Wer ist der wichtigste Designer der Welt? Was sind die größten Modesünden? Wer erfand den Minirock? Und hat der Papst einen eigenen Modedesigner? Unterhaltsam und profund gibt die Modejournalistin Stefanie Schütte Antwort auf alle Fragen, die man und frau sich in Sachen Mode schon immer gestellt haben …
Die großen Modedesignerinnen:
Von Coco Chanel bis Miuccia Prada
Taschenbuch – 23. Juli 2007
von Stefanie Schütte (Autor)
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„Männer sind nicht dazu geschaffen, Frauen anzuziehen“ glaubte Coco Chanel. Und so sah sie ihr Lebenswerk in Frage gestellt, als Christian Dior Anfang der 50er Jahre zum Entzücken der Modewelt seinen New Look lancierte. Chanel setzte alles daran, Dior das Zepter wieder zu entreißen. Dabei warb sie geschickt mit ihrer so schillernden wie anziehenden Person …
Magisch angezogen: Mode, Medien, Markenwelten, Rechtsstand: 19990731
Taschenbuch – 20. September 1999
von Stefanie Schütte (Autor)
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Irgendwann Mitte der 80er-Jahre trat sie heraus aus der vornehmen Stille ihrer reichen, abgeschotteten Insiderkreise. Plötzlich war Mode hip geworden und nicht mehr nur eine Upperclass-Rocklängenveranstaltung, über die unsere Mütter in Margret Dünsers samstäglicher Modesendung auf dem Laufenden gehalten wurden, während der Mann verzweifelt auf seine Sportschau wartete. Prêt-à-Porter, Haute Couture, das waren doch bislang eher Begriffe aus einer halbseidenen Welt, die außer einigen Spinnern keiner so richtig ernst nahm. Jetzt aber schossen Sterne in den Modehimmel, die Namen trugen wie edle Ikonen: Versace, Lagerfeld, Kenzo — Armani. Der stille Italiener feuerte eine erste Marketing-Breitseite ab, indem er den Helden der Krimiserie Miami Vice seine edlen Leinenjackets verpasste. Das zeigte Wirkung. Millionen von Männern schoben von nun an die Ärmel ihrer neu erworbenen rosa- und mintgrünen Jacken nach oben und ließen die Socken im Schrank liegen. Mann fühlte sich magisch angezogen von den Kreationen des Italieners. Ein Kult war geschaffen!
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