Wenn ich eine Art Bewegungsguru habe, dann ist dies mit Sicherheit Arlow Pieniak. Arlow hat meine Lebensqualität (und auch die diverser Familienmitglieder) in den vergangenen Jahren unglaublich gesteigert. Seit ich mit ihm trainiere, fühle ich mich nicht mehr fragil, sondern ziemlich stark. Er hat meine Yoga-Praxis verbessert, ohne – wie ich – ein Yogi oder eine Yogini zu sein. Er hat mir enormes Vertrauen in meine Kraft gegeben. Und er hat meine Rückenschmerzen und Wehwehchen absolut weggezaubert. Eigentlich pilgert man für all diese Wunder ein- oder zweimal wöchentlich in sein sehr ästhetisch eingerichtetes Work-It-Studio in Hamburg-Eppendorf, um mit ihm oder seinen allesamt guten Trainern zu üben. Zur Zeit geht das natürlich nicht, aufgrund der noch geltenden Anti-Corona-Maßnahmen. Stattdessen bietet er einen unglaublich gut gemachten Online-Kurs an, der das aufnimmt, was man bei „Work It“ sonst persönlich erfährt. „Nie wieder Rücken“ heißt der Kurs, und das ist kein leeres Versprechen (alle Bilder: Felix Matthies).

Arlow at work: Mit einfachen Übungen weckt er das Körperbewusstsein (Bild: Felix Matthies).

Acht Module sind dazu über vier Wochen verteilt – also alles gut machbar. In den ca. 20minütigen Einheiten geht es um die Grundprinzipien des Trainings, die richtige Haltung, Hüftbeweglichkeit, die Rumpfstabilität, Kraftübertragung und einiges mehr. Dazu gibt es jeweils Hausaufgaben und die Möglichkeit, Arlow eine Nachricht mit Fragen zu senden. Das Ziel liegt nicht darin, etwas Linderung zu erhalten und ansonsten alles wie zuvor zu lassen. Sondern man soll sich bewusst von falschen Bewegungsmustern verabschieden. Und seine Muskeln so effizient und gezielt einzusetzen, dass keine Fehlbelastung mehr entsteht. Zunächst muss man natürlich dafür seine Schwachstellen erkennen. Und hier führt Arlow den Trainierenden gezielt hin. Ausgangspunkt sind die individuell verschiedenen Körpertypen. Was für den Einen gilt, ist nicht unbedingt für den Anderen richtig. Wer eher stabil im Leben steht, der muss in der Regel an seiner Beweglichkeit arbeiten. Und andersherum gilt dies ebenso: Hochflexiblen mangelt es meistens an der nötigen Festigkeit.

Ich selbst habe Arlow vor einigen Jahren kennen gelernt, als ich über ihn einen Artikel für das Magazin der Frankfurter Allgemeinen schreiben wollte. Damals hatte er gerade ein extrem interessantes Buch über die Körpertypen verfasst. Ich fand mich bei der Lektüre so komplett im Typ „Katze“ wieder, dass ich schon an Hellseherei glaubte. Wirklich ALLE Beschwerden, die ich hatte, waren hier aufgeführt. Dazu meine Abneigung gegen langes Sitzen auf Stühlen, der stete Wunsch, im Schneidersitz auf dem Fußboden Platz zu nehmen, die Neigung, mich beim Stehen irgendwo anzulehnen. Was ich im Übermaß hatte: Beweglichkeit. Was mir fundamental fehlte: Kraft und Stabilität. Arlows Argumente für sein Konzept klangen im Gespräch dann derart überzeugend, dass ich sofort anfing, mit ihm zu trainieren. Und das ist bis heute so geblieben.

Arlow Pieniak in seinem Studio in Hamburg (Bild: Felix Matthies).

Ich kann diesen Kurs wirklich allen Rückengeplagen wärmstens ans Herz legen. Er ist so gut aufgebaut und erklärt. Und er macht richtig Spaß. Auch wenn nach Arlows Überzeugung, ein Körpertraining nicht zum Spaß haben da ist. (Letzteres leistet seiner Meinung nach „Sport“, den er davon scharf abgrenzt. Man kann stundenlang mit ihm über den vermeintlichen Unterschied diskutieren. Er ist nicht davon abzubringen). Die Kosten für den Kurs sind mit knapp 35 Euro auch überschaubar. Allerdings muss man eins wirklich tun: dranbleiben, Hausaufgaben machen, üben. Das mache ich im Personal Training genauso. Wenn ich zum Beispiel hier nachlasse, kehren irgendwann kleine Zipperlein zurück. Die verschwinden aber ganz schnell, sobald man wieder anfängt.

Link zum Training mit Arlow Pieniak