Eine richtig coole warme Jacke und hochhackige, aber bequeme Stiefeletten gehören im Herbst auf jeden Fall dazu. Bei hessnatur habe ich zwei absolute Lieblingsteile entdeckt – fashionable und zeitlos zugleich. Stücke, die einen noch durch viele Jahre begleiten können. Seit einigen Saisons hat die früher biedere Bio-Marke modisch richtig zugelegt. It-Pieces wie diese gehören ziemlich selbstverständlich zum Sortiment dazu. Ihren hohen Anspruch an Nachhaltigkeit haben die Butzbacher beibehalten. Die Mohairjacke schlägt optisch locker jedes Pelzteil. Sie wurde in Zusammenarbeit mit der Traditionsmanufaktur Steiff Schulte (die ja dank ihrer Teddybären absolute Plüschspezialisten sind) gefertigt. Die tollen rotbraunen Stiefeletten sind aus chromfrei gegerbtem Nappaleder. Leider sind beide Teile nicht ganz billig: Die Jacke kostet ca. 999 Euro, die Stiefel ca. 269 Euro. Dennoch: echte Key-Pieces für jeden weiblichen Kleiderschrank (Bilder: hessnatur).
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Heute morgen bin ich erstmals mit lauter kleinen Stoffbeutelchen bewaffnet zum Einkaufen gefahren (neben den üblichen großen Behältnissen wie Körben und Tragetaschen). Für Salatköpfe, Weintrauben, winzige Kurkuma-Stücke und solcherlei Dinge, die ich nicht so gut lose in den Korb packen kann. Die Idee dafür stammt von Nadine Schubert, einer erfrischend undogmatischen Umweltaktivistin, Mutter zweiter Kinder, und Autorin eines Buches namens „Besser leben ohne Plastik“. Nadine hielt gestern auf dem Blogger-Workshop „Re-Think“ bei der Otto-Group in Hamburg einen ziemlich anschaulichen Vortrag darüber, wie sie seit ein paar Jahren ohne Plastik lebt. Währenddessen ließ sie Mehrweggläser mit selbst gemixten Peelings oder einer mit verbrannten Mandeln angerührten Mascara (die sie auch aufgetragen hatte – sah super aus) herumgehen. Warb für den Mut zum Selbermachen und beteuerte glaubhaft, dass das plastikfreie Leben nicht besonders zeitaufwändig sei. Man könne Schritt für Schritt darauf hinarbeiten, ohne sich zu verbiegen. Nun lebe ich schon seit einiger Zeit mit immer weniger Plastik. Zehn Tipps, Plastik zu vermeiden, habe ich längst gepostet. Dank Nadine Schubert kommen aber noch einmal fünf weitere hinzu: 

In der kommenden Woche bin ich zu einem Workshop in den Räumen der Hamburger Otto-Group eingeladen, der Nachhaltigkeitsblogs vereint. Der Titel der Veranstaltung lautet „Re:Think“. Da alle Teilnehmer um einen Textbeitrag gebeten wurden, habe ich über dieses Motto noch einmal nachgedacht. Denn letztlich taugt es für das ganze Leben. Und es stand auch am Anfang dieses Blogs, der vor fast einem Jahr online gegangen ist. Auch aktuell lässt die Vorbereitung meiner Posts mich genau dieses machen: Statt nach üblichen Mustern Dinge zu kaufen, zu benutzen und irgendwann wegzuwerfen, denke ich noch einmal nach. Muss es diese cremefarbene Bluse von Chloé sein, bloß weil sie im Preis reduziert wurde? Kann ich meine lädierten High Heels nicht doch noch einmal vom Schuster aufarbeiten lassen? Oder die Thermoskanne, die herunter gefallen ist, zur Reparatur einschicken? Abgewetzte Kleider und Schuhe zum Recycling bringen? Das riesige Loch im Kaschmirpullover stopfen lassen? Es sind häufig kleine Änderungen, die unser Leben nachhaltiger machen. Es geht schlicht darum, Dinge anders zu denken. Wir sind in einer Wegwerfgesellschaft groß geworden. Das lineare Denken des Fortschrittzeitalters hat sich bei uns eingeschrieben. Doch mit bewussten Entscheidungen kann man sich nach und nach hiervon lösen.
Die laufenden Pariser Prêt-à-Porter Schauen als Korrespondentin der dpa zu covern, das heißt für mich viel Rennerei. Zeit zum Bloggen bleibt da kaum. Daher war es etwas still in den vergangenen Tagen auf „The Serene Style“. Doch nun kommt sie hier: die Schau der Schauen in dieser Saison. Die Italienerin Maria Grazia Chiuri zeigte am Freitag ihre erste Kollektion für Dior, und noch nie habe ich so viele Zaungäste bei den Defilees gesehen wie hier. Die Spannung stieg minütlich. Wahrscheinlich weil noch nie zuvor eine Frau an der kreativen Spitze von Dior gestanden hat – eine absolute Premiere also. Und Chiuri wartete mit einer überraschenden Schau auf. Wie viele hatte ich mit eher gefälligen, romantischen Entwürfen gerechnet. Doch es kam ein Statement für den Feminismus. Das war auf jeden Fall mutig. Die Stunde der Frauen hat offenkundig bei Dior geschlagen.
Waste is the new black! Eine genial einfache Idee dazu hat das italienische Modelabel Re-Bello: Aus „Abfällen“, die in der Schafzucht anfallen, sollen gemütlich-warme Jacken entstehen. Jedes Jahr werden alleine in der Provinz Bozen 60 von insgesamt 150 Tonnen Wolle als Sonderabfall verbrannt. Sie stammt von Tiroler Milchschafen und wird nicht weiter verwertet. Der Textilindustrie erscheint sie zu hart und rauh. Die Macher von Re-Bello beschlossen, diese Wolle einfach als Futterstoff für eine neue Art von Jacke zu verwenden. Die Fasern werden mit natürlichen Methoden vorbehandelt, so dass sie weicher und luftiger werden und der Geruch „nach Schaf“ verschwindet. Auch der Rest der Jacke besteht aus Abfallstoffen: Sie wird aus einem aus alten Plastikflaschen gewonnenen Faden gewebt. Und selbst bei der Finanzierung des Projekts geht Re-Bello einen neuen Weg: Das Ganze ist in ein Crowdfunding-Projekt auf Kickstarter eingebettet, d.h. Re-Bello sammelt Geld für diese besondere Jackenkollektion.

Die Himbeerzeit ist jetzt – Mitte September – zum Glück noch nicht zu Ende. Und die Apfelsaison läuft bei uns im Garten gerade zu Hochform auf. Mein Sohn hat allein heute zwei volle Kisten geerntet – nicht schlecht für den Anfang! Hier kommt ein echter September-Smoothie mit Beeren und Äpfeln – und zudem noch dem ebenfalls saisonalen Spinat. Er enthält viele Vitamine (A, verschiedene B-Vitamine, C und E), Folsäure, Eisen, Kalium, Magnesium und die so entzündungshemmenden und die Durchblutung steigernden Omega-3-Fettsäuren (zum Beispiel fördern diese die Gehirnleistung, nicht ganz unwichtig…). Der Smoothie ist morgens eine wunderbare Alternative zum „Green Starter“. Gewöhnungsbedürftig ist zuerst nur die Farbe: ein bräunliches Rot, das je nach Zusammensetzung manchmal an Schlamm erinnert.



