Plastikstrand

Es wird Zeit, auf diesem Blog einmal etwas über Plastik zu schreiben. Dass Plastik die Meere und die Erde vermüllt, brauche ich nicht weitschweifend auszuführen. Ebenso wenig wie die Tatsache, dass Tausende von Lebewesen, ob Seevögel, Fische oder Schildkröten, jährlich durch Plastikteile sterben, Mikropartikel bis in die menschliche Nahrungskette gelangen und zudem Plastik äußerst schwer abbaubar ist. Das ist schon derart oft demonstriert worden, dass kein vernünftiger Mensch dem etwas entgegnen könnte. Dennoch: Fast alle von uns benutzen auf irgendeine Weise Plastik. In Form von Verpackungen, von Haushaltsgegenständen und manchmal nach wie vor auch von Tragetaschen (obwohl dies glücklicherweise immer seltener wird). Blicke ich mich z.B. in meinem Arbeitszimmer um, sehe ich mich umgeben von Plastik: Mein Bleistiftanspitzer ist aus Plastik, meine Ipad-Tastatur enthält es genauso wie mein Macbook. Ja, sogar meine hübschen praktischen Muji-Stifte bestehen vor allem aus Plastik. Ich arbeite seit Jahren daran, Plastik weitestgehend aus unserem Familienhaushalt zu verbannen (Beitragsbild: Shutterstock).

Bild: NanD_PhanuwatTH / Shutterstock.com.

Bild: NanD_PhanuwatTH / Shutterstock.com.

Zudem bin ich noch mit einem Plastikhasser verheiratet, der das Material schon immer absolut hässlich fand und etwas wie Tubberdosen kategorisch ablehnt. Und doch gelingt mir der Bann von Plastik nur teilweise. Aber teilweise ist natürlich besser als gar nicht. Zudem versuche ich, die Vermeidungsstrategien immer wieder zu erweitern (freue mich tatsächlich über jeden guten Tipp…). Hier sind ein paar der Regeln, die ich mir im Laufe der Zeit angeeignet habe und die schon etwas schaffen:

  1. Inzwischen eine Binsenweisheit und dennoch: Immer, wirklich immer einen Korb oder eine Stofftasche zum Einkaufen dabei haben. Am besten eine faltbare Stofftasche in die Handtasche stecken, um für Spontankäufe gewappnet zu sein.
  2. Gemüse und Obst in Läden kaufen, die es möglichst gar nicht verpacken. Im Bioladen meiner Wahl werden Äpfel, Birnen, Avocados, Mangos, Kohlrabi oder Bananen weder in Plastik- noch in Papiertüten verpackt. Ich kann solche Dinge einfach in meinen Korb legen. Das meiste Gemüse lasse ich mir zudem lose in einer Biokiste liefern.
  3. Beim Kauf von Kosmetika darauf achten, dass diese ohne aufwändige Verpackungen auskommen. Und dies auch immer bei den Händlern anmahnen. Es stimmt nicht, dass Kundenwünsche keinen Einfluss haben.
  4. Wo es möglich ist, größere Einheiten kaufen, um Verpackung zu sparen. Aveda und Aesop etwa bieten ihre Shampoos und Duschgels auch in großen Behältnissen von 500 ml oder sogar 1 l an. Bei Lush gibt es die Möglichkeit zum Auffüllen. Zudem kann man die Behälter zum Recyclen zurück bringen. Bei vielen Parfummarken kann man Produkte mit Refill-Systemen kaufen, so dass man zumindest die Flasche (meist auch mit Plastikteilen hergestellt) nicht ersetzen muss.
  5. Bei Kosmetika darauf achten, dass sie keine festen Kunststoffpartikel enthalten. Bei der Marke CD zum Beispiel werden nur flüssige Kunststoffe benutzt. Diese lagern sich nicht ab und tragen nach heutigem Wissenstand nicht zur Belastung der Meere bei.
  6. Kleidersäcke von Anzügen, Cocktail- oder Abendkleidern aufbewahren und für den Transport von Kleidungsstücken zum Schneider, zur Strickerei oder Reinigung nutzen. Eventuell sogar für Kleiderkäufe mitnehmen.
  7. Lebensmittel wie Käse nicht in Frischhaltefolie, sondern in Butterbrotpapier aufbewahren. Oder in einer Extra-Dose dafür (meinetwegen die dann aus Plastik…).
  8. Müllbeutel aus Altpapier anschaffen. Oder aus Biofolie (die allerdings in ihrem ökologischen Nutzen umstritten ist).
  9. Statt Einwegartikel möglichst langlebige Gegenstände solider Qualität kaufen.
  10. Auch bei allen anderen Dingen, die man kauft, darauf achten, dass sie aus möglichst nachwachsenden Rohstoffen bestehen (z.B. mein vermaledeiter Anspitzer hätte nicht unbedingt aus Plastik sein müssen, ich habe einfach nicht darauf geachtet).