Die Werbekampagnen des Modelabels Miu Miu sind eigentlich immer Hingucker. Das Video für Herbst/Winter 2016 sticht trotzdem heraus. Ein Kurzfilm des Modefotografen Alasdair McLellan mit Szenen schöner Müßiggängerinnen auf einem britischen Landsitz, darunter die Schauspielerin Amanda Seyfried. So gesehen nichts Besonderes, zumal die Damen in ihren schicken Miu Miu-Outfits beim Kricket- oder Kartenspiel nicht sprechen. Doch die leicht surreale Atmosphäre, die Kameraführung und die grotesken Details erinnern herrlich an den Kultregisseur Peter Greenaway. Hinzu kommt noch ein Schuss „Wiedersehen mit Brideshead“. Man merkt, dass Designerin Miuccia Prada ein Kunstfan ist – well done! (Foto: Alasdair McLellan, Location: Houghton Hall, Norfolk, England)







Vier Tage Fashion-Week in der Hauptstadt heißt für Modeleute vor allem rennen – die Standorte der verschiedenen Messen und Schauenlocations sind gut verteilt. Wie schön, dass man trotzdem manchmal noch Zeit zum Staunen hat. Über die wunderschönen Entwürfe meiner derzeitigen Nachwuchs-Favoritin Nobieh Talaei zum Beispiel mit ihrem fast gleichnamigen Label „Nobi Talai“. Sie zeigte (neben ihren Entwürfen für das kommende Frühjahr im Vogue-Salon) Recycling-Couture in der US-Botschaft. Der sympathische US-Botschafter John B. Emerson und seine Frau Kimberley hatten rund 250 Gäste in Zusammenarbeit mit der Vogue und dem Fashion Council Germany zu einer Veranstaltung „Sustainability & Style“ eingeladen.
Mode elegant, sexy und cool sein kann. Und nichts mehr mit dem „Stricken-für-den-Frieden“-Image zu tun hat, das ihr immer noch anhaftet. Die Designerin und Ökologie-Aktivistin Magdalena Schaffrin (sie hat den Greenshowroom der Berliner Fashion Week gegründet) und die Journalistin und Bloggerin Ellen Köhrer stellten vor ein paar Tagen ihr Buch „Fashion Made Fair“ in Berlin vor, und man kann nur den Hut ziehen. Die Crème de la Crème umweltbewusster Designer ist mit tollen Fotos vertreten – von Hessnatur oder Umasan aus Deutschland über People Tree und Vivienne Westwood aus Großbritannien bis hin zu dem angesagten Label Reformation aus den USA. Oder Kowtow aus Neuseeland. 


weniger Schaulustige als sonst da. Und auch auf den
Laufstegen ging es etwas müde zu, insbesondere bei Christian Dior, wo sich das Atelier bewundernswert mühte. Aber ohne Chefdesigner (der bisherige, der phantastische Raf Simons, verließ das Unternehmen überraschend im vergangenen Oktober) ist es einfach schwer… Viel Schönes gab es natürlich trotzdem. Die Haute Couture – die „Hohe Schneiderkunst“ ist einfach die Königsklasse der Mode. 

