Heute morgen bin ich erstmals mit lauter kleinen Stoffbeutelchen bewaffnet zum Einkaufen gefahren (neben den üblichen großen Behältnissen wie Körben und Tragetaschen). Für Salatköpfe, Weintrauben, winzige Kurkuma-Stücke und solcherlei Dinge, die ich nicht so gut lose in den Korb packen kann. Die Idee dafür stammt von Nadine Schubert, einer erfrischend undogmatischen Umweltaktivistin, Mutter zweiter Kinder, und Autorin eines Buches namens „Besser leben ohne Plastik“. Nadine hielt gestern auf dem Blogger-Workshop „Re-Think“ bei der Otto-Group in Hamburg einen ziemlich anschaulichen Vortrag darüber, wie sie seit ein paar Jahren ohne Plastik lebt. Währenddessen ließ sie Mehrweggläser mit selbst gemixten Peelings oder einer mit verbrannten Mandeln angerührten Mascara (die sie auch aufgetragen hatte – sah super aus) herumgehen. Warb für den Mut zum Selbermachen und beteuerte glaubhaft, dass das plastikfreie Leben nicht besonders zeitaufwändig sei. Man könne Schritt für Schritt darauf hinarbeiten, ohne sich zu verbiegen. Nun lebe ich schon seit einiger Zeit mit immer weniger Plastik. Zehn Tipps, Plastik zu vermeiden, habe ich längst gepostet. Dank Nadine Schubert kommen aber noch einmal fünf weitere hinzu:




In der kommenden Woche bin ich zu einem Workshop in den Räumen der Hamburger Otto-Group eingeladen, der Nachhaltigkeitsblogs vereint. Der Titel der Veranstaltung lautet „Re:Think“. Da alle Teilnehmer um einen Textbeitrag gebeten wurden, habe ich über dieses Motto noch einmal nachgedacht. Denn letztlich taugt es für das ganze Leben. Und es stand auch am Anfang dieses Blogs, der vor fast einem Jahr online gegangen ist. Auch aktuell lässt die Vorbereitung meiner Posts mich genau dieses machen: Statt nach üblichen Mustern Dinge zu kaufen, zu benutzen und irgendwann wegzuwerfen, denke ich noch einmal nach. Muss es diese cremefarbene Bluse von Chloé sein, bloß weil sie im Preis reduziert wurde? Kann ich meine lädierten High Heels nicht doch noch einmal vom Schuster aufarbeiten lassen? Oder die Thermoskanne, die herunter gefallen ist, zur Reparatur einschicken? Abgewetzte Kleider und Schuhe zum Recycling bringen? Das riesige Loch im Kaschmirpullover stopfen lassen? Es sind häufig kleine Änderungen, die unser Leben nachhaltiger machen. Es geht schlicht darum, Dinge anders zu denken. Wir sind in einer Wegwerfgesellschaft groß geworden. Das lineare Denken des Fortschrittzeitalters hat sich bei uns eingeschrieben. Doch mit bewussten Entscheidungen kann man sich nach und nach hiervon lösen.

