Hier kommt mein monatlicher Post als Brand-Ambassador für Designer-Vintage. Diesmal geht es um eine Initiative der Prada-Gruppe für Nachhaltigkeit.

Nachhaltigkeits-Expertin Dilys Williams (links) auf dem Podium.

Finalmente! Die Prada-Group ist bisher nicht gerade für Nachhaltigkeit bekannt. Doch jetzt tut sich etwas in der italienischen Luxusgruppe (zu der ja die Marken Prada und Miu Miu gehören). Vor ein paar Wochen veranstaltete sie in Mailand eine wegweisende Konferenz für eine bessere Zukunft. Die nannte sich „Shaping a Creative Future“. Und soll neue Querverbindungen zwischen Nachhaltigkeit, Tradition und Innovation schaffen. Ein richtiger Ansatz! Denn einerseits können wir nur mit neuen Denkweisen in der Mode die riesigen Umweltprobleme in den Griff bekommen. Andererseits sind gerade Uralt-Werte wie Handwerkskunst und Qualitätsbewusstsein für ein nachhaltiges Arbeiten so immens wichtig.

Zwei Tage lang sprachen bekannte Vertreter aus der akademischen, der kreativen und der Business-Welt in den Räumen der Fondazione Prada und im Prada-Headquarter miteinander. Darüber zum Beispiel, wie man mit Nachhaltigkeit einen Mehrwert schafft. Und welche Rolle Tradition und Handwerk spielen. Oder wie man kreative Spitzenleistungen fördern kann. Die ganze Veranstaltung wurde zusammen mit zwei Universitäten organisiert: der Yale School of Managment und dem Politecnico di Milano. Schon allein die Mitarbeit der Universitätsabsolventen sorgte für einen kritischen und frischen Blickwinkel. Einer der Teilnehmer, der Italiener Carlo Capasa, warnte während der Konferenz vor „Green Washing“. Also davor, Umweltfreundlichkeit vorzugeben und sie nicht wirklich einzuhalten. Technologie und die Erhaltung der Natur müssten in Balance bleiben. Capasa ist der Mann, der der italienischen Modekammer vorsteht. Immens wichtig für die Fashion-Szene in Mailand. Wenn er sich für Nachhaltigkeit einsetzt, kann das viel bewegen.

Auf der Konferenz bei Prada in Mailand: Nachdenken über eine bessere Zukunft (Bild: Prada-Gruppe).

Man kann nur hoffen, dass Prada den nachhaltigen Ansatz auch in der eigenen Produktion anwendet. Zumindest haben sich wichtige Lieferanten von Prada aus der italienischen Textilregion Prato vor einem Jahr verpflichtet, giftfrei zu produzieren. Das Haus Prada selbst bemüht sich, CO2 einzusparen. Doch nach all dem, was ich darüber bisher finden konnte, ist man hier noch ziemlich am Anfang. Diese Konferenz aber zeigt: Veränderung hat hier zumindest in den Köpfen begonnen. Hier kommt noch ein schönes Zitat von der Konferenz. Es stammt von der Professorin Dilys Williams (ist für nachhaltige Mode am London College of Fashion zuständig. Und lautet: “Sustainability is a shared sense of learning together.” Nachhaltigkeit heißt also auch, gemeinsam etwas lernen.

Informationen über die Konferenz