Aschermittwoch: Heute fängt die Fastenzeit an. Und damit natürlich auch „Sieben Wochen Ohne“, die Fastenaktion der Evangelischen Kirche. Ich habe zahlreiche Freunde, die schon seit Jahren sieben Wochen lang wahlweise auf Süßes oder Kaffee, Alkohol oder Fleisch verzichten. Oder gleich auf alles zusammen und eine Diät damit verknüpfen. Ich fand das persönlich eigentlich überflüssig, da ich mich eh gesund ernähre, kaum Fleisch esse, eher Unter- als Übergewicht habe und überhaupt kein „Suchttyp“ bin (außer vielleicht in Bezug auf Kaffee, doch das beschränke ich auf täglich zwei Tassen). Dann habe ich aber ausgerechnet im Buch eines früheren Supermodels (Christy Turlington’s „Living Yoga“) eine ganz andere Sicht auf die Fastenzeit gefunden, und seitdem mache ich „Sieben Wochen Mit“ – mit mehr Zeit, weniger Hektik, mehr Achtsamkeit und einer (fast) täglichen abendlichen Einkehr. In diesem Jahr habe ich mir dazu aber auch ein „Ohne“ vorgenommen: „Sieben Wochen ohne Shopping“.

 

Natürlich gilt das nicht für Essen und Trinken, Bleistifte, Blumen, Staubtücher oder Haarshampoo – halt diese ganzen Alltagsdinge. Sondern insbesondere für Kleider, Schuhe und solcherlei Zeug. Auch wenn ich da schon relativ bewusst einkaufe, quillt mein Kleiderschrank über. Bei der Recherche zu einem Artikel für die Zeitschrift „brandeins“ über Beschleunigung in der Mode, stieß ich auf eine Studie, der zufolge in England Kleidungsstücke im Schnitt siebenmal getragen und dann entsorgt werden. Was für eine gruselige Zahl! Bei der Vorstellung des daraus entstehenden Müllberges wurde mir regelrecht schlecht. Also: Auf zum „Dressing Detox“ (Gibt es das Wort? Oder nur die andere Form „Detox Dressing“ für eine Salatsauce?), um danach noch besser beurteilen zu können, was man wirklich braucht und was nicht. I’ll keep you posted. Übrigens: Super schön und auch hilfreich ist der evangelische Fastenkalender (herausgegeben von „chrismon-Chefredakteur Arnd Brummer), der das diesjährige Motto „Großes Herz. Sieben Wochen ohne Enge“ aufnimmt. Täglich liefert er tolle Gedankenanstöße und trägt dazu bei, dass man sich auf die „Sieben Wochen Ohne“ regelrecht freut (Bilder: Shutterstock).

Kleid

Link zur Fastenaktion

Link zu Stefanie Schütte: „Avanti! Avanti“!“, brandeins 12/2015