„Ölziehen“ und „Zungenschaben“, das klingt erst einmal etwas abschreckend. Hat man eines davon aber erst einmal in seine Morgenroutine eingebaut, kann man kaum noch ohne. Beide Gesundheitsrituale stammt aus dem Ayurveda, dem uralten indischen „Wissen vom Leben“. Man entfernt damit Bakterien, die sich über Nacht gebildet haben, aus der Mundhöhle und stärkt die Zähne und das Zahnfleisch. Ich bin der festen Überzeugung, dass die Zungenreinigung und das Ölziehen auch gegen aufkommende Infekte helfen. Und jetzt in der Erkältungs- und Grippesaison ist das ja besonders wichtig. Und so geht es:

 

Zungenschaben: Ein bisschen eklig ist es schon. Aber eigentlich finde ich es viel abstoßender, den Belag, der sich oft über Nacht auf der Zunge bildet, in den Tag mitzunehmen. Mit einem Zungenschaber (so etwas gibt es mittlerweile sogar in Drogeriemärkten zu kaufen) entferne ich diesen morgens direkt nach dem Aufstehen. Der Zungenreiniger wird dafür mehrfach mit leichtem Druck vom ganz hinteren Teil der Zunge bis zu Spitze gezogen und zwischendurch mit Wasser abgespült. So lange, bis die Zunge ganz sauber und klar ist. Sogar ganz schulmedizinisch orientierte Zahnärzte empfehlen inzwischen diese Zungenreinigung. Als Ergänzung zur Zahnpflege und wirksames Mittel gegen Bakterien und Mundgeruch. Mein Zungenschaber ist aus Edelstahl, kann in die Geschirrspülmaschine gesteckt werden und hält daher auch eine halbe Ewigkeit. Plastikmodelle sollten so häufig ersetzt werden wie die Zahnbürste, also etwa alle zwei Monate.

So sauber soll die Zunge aussehen (Bild: Shutterstock).

 

Ölziehen: Auch dies ist zunächst etwas gewöhnungsbedürftig. Aber danach fühlt sich die Mundhöhle vollkommen sauber und frisch an, ein guter Start in den Tag. Dennoch praktiziere ich es seltener als das Zungenschaben (dies mache ich wirklich jeden, jeden Morgen). Es ist einfach zeitaufwändiger. Ölziehen wirkt im Prinzip wie eine herkömmliche Mundspülung – ohne fiese chemische Substanzen. Es wirkt nachweislich gegen Karies- und Paradontose-Bakterien und hält die gesamte Mundflora gesund. Darüber hinaus soll es die Zähne weiß machen, den Lymphfluss anregen und das Immunsystem stärken. Perfekt wirkt es direkt nach dem Zungenschaben. Man braucht dazu ein gutes Speiseöl (Sonnenblumen-, Sesam-, Lein- und Kokosöl eignen sich). Davon nimmt man einen halben bis einen ganzen Teelöffel in den Mund und bewegt das Öl zehn bis fünfzehn Minuten hin und her. Dabei zieht man es auch immer wieder mal durch die Zähne. Auf keinen Fall schlucken, denn im Öl befinden sich die Bakterien, die man ja loswerden möchte. Dann spuckt man es in ein Papiertaschentuch (nicht in das Waschbecken, da Fette den Abfluss verstopfen können). Und spült zum Schluss noch den Mund mit klarem Wasser. Kann man übrigens auch wunderbar in die „Miracle-Morning-Routine“ einbauen – einige Leute praktizieren Ölziehen sogar während der morgendlichen Meditation.

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